Die Geschichte der Stadt-Land-Union
(ehemals Union Land)
im Rückblick
von Armin Off
anlässlich seiner Rede zur 25-Jahrfeier der SLU am 14. August 2003
1. Januar 1978:
Die Selbständigkeit vieler Landgemeinden ging verloren. Dabei hatten wir es uns so schön ausgedacht: Der Zusammenschluss von Steinbach und Empfenbach, vielleicht auch von Lindkirchen, zu einer Einheitsgemeinde. Wir hatten gute Gründe. Diese Gemeinden hatten Weitblick bewiesen (z.B.: Wolf und Braas -> Arbeitsplätze).
Ob die Mainburger wissen, was Sie diesen Gemeinden verdanken?
Sogar einen Namen für diese Gemeinde hatten wir uns schon ausgedacht:
Von jedem Ort sollte ein Teil des Ortsnamens erhalten bleiben:
Der erste Teil von Stein - bach und der zweite Teil von Empfen - bach = Steinbach.
Aber was wäre aus Mainburg geworden?
Als Bürger der neuen Großgemeinde wollten wir nicht nur gleiche Pflichten, sondern auch gleiche Rechte. Wir wollten nicht nur gleich verwaltet werden, sondern auch mitbestimmen können. Wir waren uns darin einig, dass nur ein Zusammenschluss der bisherigen politischen Verantwortlichen und Interessierten zu einer Wählergemeinschaft Erfolg versprach.
Die „Union Land“ war geboren
Auf der 1. Liste waren nicht nur die bisherigen Bürgermeister (Braun, Brummer, Wimmer, Zeilnhofer) und 12 Gemeinderäte der bisherigen Gemeinden vertreten, sondern auch viele Personen des öffentlichen Lebens: 2 Kreisräte, 2 Ortsobmänner des Bayerischen Bauernverbandes, 2 Feuerwehrkommandanten, 2 Kriegervereinsvorstände, 1 Sportvereinsvorstand, 1 Pfarrgemeinderatsvorsitzender, 2 Schützenmeister und 4 Kirchenpfleger.
Unser Kalkül: Mainburg hatte ca. 8000 (Sandelzhausen hatte schon freiwillig kapituliert), die bisherigen Gemeinden hatten ca. 2000 Einwohner, 20 % der Stadtratsmandate müssten zu erreichen sein.
Der Stadtrat 1978 – 1984
Die Überlegungen der Union Land gingen auf, 4 Sitze konnten von Altmann, Zeilnhofer, Raab und Off errungen werden. Die CSU erhielt 10 Sitze, die SPD 6 und die FWG 4. Besonders die Mitglieder der Freien Wählergemeinschaft (Brandl) haben dieses Ergebnis nur schwer verdaut, wie der nächste Wahlkampf zeigte.
Die Sensation aber war die Abwahl des langjährigen, populären Bürgermeisters Spenger. Die UL hatte Kirzinger unterstützt und war eine Listenverbindung mit der CSU eingegangen, was damals das 4. Stadtratsmandat sicherte.
Ein besonderer Erfolg für die UL war das Amt des 3. Bürgermeisters. Der neue Bürgermeister sprach damals vom „guten Trio“ Kirzinger, Bachner, Off, was allerdings nicht so blieb.
Ein besonders tragisches Ereignis überschattete jedoch diese 1. Wahlperiode: Der Tod von J. Altmann. Die UL verlor ihren Gründer und Motor, ihren führenden Mann. Nachrücker wurde Ludwig Weiher.
Der Stadtrat 1984 – 1990
Ein heftiger Wahlkampf tobte um die Stadtratsmandate. Die UL war zum Lieblingsgegner der FWG geworden. Trotz der im Allgemeinen sehr guten Zusammenarbeit mit der CSU im Stadtrat, waren wir diesmal keine Listenverbindung eingegangen, weil die Union Land gerade auf ihre Eigenständigkeit bedacht waren. Dies hat ihr prompt ein Mandat gekostet (nur noch Zeilnhofer, Weiher, Off) und der CSU eines mehr beschert. Die FWG und SPD blieben unverändert.
Schon im Vorfeld der Wahl hatte A. Off auf eine weitere Kandidatur als 3. Bürgermeister verzichtet. Plötzlich stellte die CSU fest, dass auch 2 Bürgermeister (Kirzinger und Schwarz) genügten. Wollte man einen weiteren UL - Bürgermeister verhindern?
Die Stimmung zwischen CSU und UL, die schon im Wahlkampf merklich abkühlte, verschlechterte sich. Die Arbeit im Stadtrat verlief auch weiterhin ordentlich, die UL agierte ohne Scheuklappen.
Der Stadtrat 1990 – 1996
Aus beruflichen bzw. Altersgründen standen Weiher und Off nicht mehr für eine weitere Wahlperiode zur Verfügung. Eine neue Mannschaft formierte sich. Unter ihrem neuen Chefmanager Josef Reiser wandelte sich die Union Land zur
S T A D T - L A N D - U N I O N.
Es begann mit einem fulminanten Wahlkampfauftakt. Reiser konnte als Wahlredner Graf von Schönberg Glauchau, den Vater von Fürstin Gloria, gewinnen. Der machte danach Karriere, wurde Bundestagsabgeordneter und erhielt sogar den Preis der Bundestagsstenographen für sein gutes Deutsch. Trotz schwieriger Verhältnisse, Boom der FWG, Josef Egger löste Sebastian Kirzinger ab, kam die SLU wieder auf 3 Stadtratssitze. Mit Steiger konnte sogar der 3. Bürgermeister gestellt werden. Die deutsche Wiedervereinigung forderte auch von der SLU - Mainburg ihren Tribut. Fraktionsführer Reiser wurde im Osten gebraucht. Nachrückerin Almuth Rossmann, die sich sehr für die Stadtratsarbeit engagierte konnte sich für ihren weiteren politischen Weg profilieren. An dieser Stelle muss man auch an den frühen Tod eines Mitkämpfers Franz Zeilnhofer, Feuerwehrkommandant von Sandelzhausen, erinnern.
Doch schwere Zeiten standen für die SLU an. Reiser musste weiter Aufbauarbeit im Osten leisten und Rossmann wurde vom 1. Bürgermeister heftig umworben.
Wer sollte die SLU ins Wahlgefecht führen?
Der Stadtrat 1996 – 2002
Der Wahlkampf gestaltete sich für die SLU besonders schwierig. Eine Zersplitterung der Kräfte war unverkennbar. Zum ersten Mal konnte im Wahlkampf keine vollständige Liste aufgeboten werden. Der Listenführer der SLU unterstützte im Wahlkampf den Kandidaten der FWG, Egger und nicht Reiser. Die Folge: die SLU errang nur einen Sitz im Stadtrat Steiger). War das Ende der SLU im Stadtrat gekommen?
Ein besonderes Verdienst der SLU:
Unsere Gruppierung hat sich in ihrer kurzen Geschichte als wahrer Nährboden für politische Talente erwiesen. Nicht nur Graf Schönberg Glauchau machte politische Karriere, so wurde Reiser Bürgermeisterkandidat der CSU, heute ist er Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Rossmann ist eine wichtige Stütze der FWG, ebenso wie Fuchs und Schönhuber. Kastner ist jetzt 3. Bürgermeister. Da sage noch einer, die SLU sei keine politische Talentschmiede.
Der Stadtrat 2002 – 2008
Es entwickelte sich neues Leben in der SLU. Brücklmaier konnte eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen. Es waren alte Kämpfer wie Lechner, Huber, Zeilnhofer und andere, die der SLU wieder Auftrieb gaben. Es wurde beschlossen, mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten (Limmer) in den Wahlkampf zu ziehen. Das engagierte Auftreten der neuen Mannschaft war schließlich von Erfolg gekrönt. Man konnte die Anzahl der Sitze im Stadtrat steigern: Brücklmaier und Limmer wurden gewählt. Sie leisten gute Arbeit! So kann man insgesamt das Resümee fällen: Die SLU lebt und sie wird weiter im Stadtrat der Stadt Mainburg vertreten sein, solange sie solch engagierte Leute hat.
Der Stadtrat 2008 – 2014
Im Jahr 2008 erlebt die Stadt-Land-Union den Höhepunkt ihrer politischen Gruppierung. Mit Josef Reiser wurde wieder ein eigener Bürgermeisterkandidat aufgestellt. Man konnte wieder mit einer begeisterungsfähigen und motivierten Mannschaft in den Wahlkampf ziehen.
Es wurden viele Wahlveranstaltungen abgehalten. Nach einem harten und langen Wahlkampf konnte sich unser Bürgermeisterkandidat Josef Reiser gegen 3 Mitbe- werber durchsetzen. Bei einer Stichwahl schenkten ihm 67% ihr Vertrauen und so zog er als Bürgermeister der SLU auf den Chefsessel ins Mainburger Rathaus ein. Die Freude im Lager der SLU war riesengroß und alle Mühen haben sich gelohnt.
Auch die Sitze der Stadträte der SLU wurden verdoppelt. Zu den bisherigen Stadt- räten Edi Brücklmeier und Albert Limmer zogen noch Michael Lechner und Marianne Huber für die SLU in den Stadtrat ein. Ebenso stellt die SLU 3 Ortsprecher mit Georg Kolmeder, Josef Hagl und Alois Haindl.
Nicht nur auf Stadtratsebene konnte sich die SLU festigen. Auch im Kreistag sind mit Josef Reiser und Edi Brücklmeier 2 Kreisräte aus der Mainburger SLU im Gremium.
Dieser Erfolg war nur durch die große Unterstützung der ganzen Mannschaft und das Vertrauen der Bürger bei den Wahlen möglich.
Der Stadtrat 2014 – 2020
Ein voller Erfolg waren die Kommunalwahlen 2014. Die Stadt-Land-Union konnte mit dem amtierenden Bürgermeister Josef Reiser, 4 Stadträten und einer aktiven Mannschaft in den Wahlkampf ziehen. Josef Reiser verteidigte gleich beim ersten Wahlgang seinen Chefsessel im Rathaus erfolgreich . Mit 18,2 % konnte die SLU das zweitbeste Ergebnis aller Fraktionen für den Stadtrat für sich vereinen. Neben den bisherigen Stadträten Edi Brücklmeier, Michael Lechner und Marianne Huber schaffte noch Georg Kolmeder den Sprung in den Stadtrat. Die SLU ist auch mit zwei Ortssprechern, Josef Hagl und Alois Haindl vertreten. Nicht nur im Stadtrat konnte sich die SLU festigen, sondern auch im Kreistag sind mit Josef Reiser, Edi Brücklmeier und Franz Stiglmeier aus der Ortsgruppe der SLU Mainburg drei Kreisräte vertreten. Dieser Erfolg konnte nur durch eine großartige Mannschaftsleistung und Einsatzwillen aller Beteiligten und das Vertrauen unserer Bürger bei den Wahlen erreicht werden.
Ein herzliches Dankeschön an alle für die tolle Unterstützung.
Die Stadt-Land-Union wird sich auch in Zukunft für die Belange und das Wohl unserer Bürger einsetzen.